In der Franziskanergasse steht die Bozner Franziskanerkirche mit ihrem Kloster, ein relativ schlichter Bau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die gotische Kirche strebt innen, ohne Verbauungen durch Hochaltäre oder Lettner, die bereits 1790 entfernt wurden, ungehindert in den Himmel, eine Seltenheit für diese Zeit. Der Franziskanerorden ließ sich bereits 1221 in Bozen nieder, eine erste Anlage wurde 1237 belegt: Sie wurde wenig später durch einen Brand zerstört.

Ein Schmuckstück ist der Klockeraltar, ein wunderschöner Weihnachtsaltar im Hochchor. Er stammt von Hans Klocker, einem Meister der Brixner Schule, und wurde um 1500 vollendet. Die Wände zieren nur wenige Fresken aus der Zeit um 1500. Im Kreuzgang sind aber, wie auch im Kreuzgang der Dominikanerkirche, wertvolle gotische Fresken aus der Schule Giottos (1330 - 1340) zu sehen. Auch die Erhardkapelle mit ihren frühgotischen Wandmalereien ist sehenswert: Dem Volksglauben nach soll sie vom jungen Franz von Assisi und dessen Vater besucht worden sein.