Margarethe Tirol Maultasch
Margarethe Tirol Maultasch

Margarete von Tirol

“Margarete Maultasch”, Gräfin von Tirol und Görz, residierte gerne auf Burg Neuhaus oberhalb von Terlan

Margarete von Tirol ist auch in Südtirol präsent. Die gemütliche Margarethen-Promenade bei Terlan erinnert zum Beispiel heute noch an die Tiroler Landesfürstin und führt zu Burg Neuhaus oberhalb des Etschtales, auf der sie gerne residierte. Geboren wurde Margarete von Tirol im Jahre 1318. Bereits mit 12 Jahren wurde sie mit dem achtjährigen Johann Heinrich von Luxemburg verheiratet. Wenig später, 1335, starb Margaretes Vater Heinrich, König von Böhmen, Markgraf von Mähren, Titularkönig von Polen, Herzog von Kärnten und Krain und Graf von Tirol.

Seine Tochter trat, wie von ihrem Vater mit Kaiser Ludwig dem Bayern schon 1330 vertraglich festgehalten, das Erbe an. Da sich ihr junger Mann aber als rechtmäßiger Herr über Tirol fühlte, und dessen Bruder Karl, der spätere Kaiser Karl IV. von Böhmen, ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite stand, ersann Margarete mit dem Tiroler Adel einen Plan. 1341 ließ sie verkünden, dass die Ehe nie vollzogen wurde, und Johann Heinrich fand sich nach seiner Rückkehr von der Jagd vor verschlossenen Toren wieder. Er fand auch keine Bleibe auf anderen Schlössern in Tirol.

Großes Aufsehen in ganz Europa erregte ein Jahr später Margaretes Hochzeit in Meran mit Ludwig I. von Brandenburg, Sohn des Kaisers - trotz Mahnung der Kurie. Der Tiroler Adel unterstützte die Entscheidung. Papst Clemens VI. sah sich allerdings außerstande, die erste Ehe Margaretes zu annullieren, bannte diese Ehe und verhängte ein Interdikt über Tirol. Durch die Intervention Johann Heinrichs wurde ihre Ehe 1349 geschieden. Erst 10 Jahre später, unter Papst Innozenz VI., wurde auch der Bann aufgehoben. Margaretes einziger Sohn aus zweiter Ehe starb nur vier Jahre später.

Die letzten Lebensjahre verbrachte Margarete in Wien, bevor sie 1369, mit 51 Jahren, ihrem Sohn folgte. Für den Beinamen Maultasch gibt es mehrere Deutungen: Die unter Burg Neuhaus gelegene Zollstation war als "mala tasca" (Mausefalle) bekannt, die wissenschaftlich plausibelste Erklärung. Der Begriff "Maultasch" bedeutete früher aber auch soviel wie "liederliches Weib", eine päpstliche und böhmische Propaganda, um Margarete zu schaden. Dadurch wurde die Landesfürstin auf Gemälden oft hässlich dargestellt, was, wie man heute weiß, nicht der Wahrheit entsprach...

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